Unternehmensnachfolge richtig gestalten

Unternehmensnachfolge richtig gestalten

Tipps und Fallstricke im Überblick

Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Schritt in der Geschäftswelt, den fast jeder Unternehmer irgendwann in seiner Karriere in Betracht zieht. Doch wie gestaltet man diesen Prozess richtig, ohne auf Fallstricke hereinzufallen?
In diesem Artikel beleuchten wir das Thema Unternehmensnachfolge, um Ihnen dabei zu helfen, Fehler zu vermeiden und den Übergang erfolgreich zu meistern. Eine gelungene Unternehmensnachfolge kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, wobei das Alter oft eine große Rolle spielt. Besonders in Familienunternehmen stellt sich die Frage: An wen übergebe ich mein Unternehmen? Unzureichende Überlegungen oder unzureichende Vorbereitung können zu einem Scheitern des gesamten Deals führen, was für alle Beteiligten ungünstig ist. Daher werden im Folgenden die wichtigsten Aspekte und Strategien erläutert, auf die Sie während des Unternehmensnachfolgeprozesses besonders achten sollten.

Dies erwartet dich:

  1. Ab wann sollte ich mein Unternehmen zur Übergabe vorbereiten?
  2. Wie sollte ich bei meinem Unternehmensverkauf vorgehen?
  3. Welche Fallstricke können während des Verhandlungsprozesses auftreten?
  4. Erfahrungsbericht im Fall Übernahme eines Business Centers
  5. Welche Experten kann ich in den Prozess der Unternehmensnachfolge einbeziehen?
  6. Warum einen M&A-Berater für meinen Unternehmensverkauf nutzen?
  7. Zusammenfassung

1. Ab wann sollte ich mein Unternehmen zur Übergabe vorbereiten?

Die Vorbereitung auf die Unternehmensnachfolge sollte so früh wie möglich beginnen, idealerweise ab einem Alter von 55 Jahren. Dies bietet ausreichend Zeit für notwendige Veränderungen. Schon bei der Gründung Ihres Unternehmens können Sie Prozesse so gestalten, dass Sie sich als Unternehmer schrittweise aus dem operativen Geschäft zurückziehen können. Je weniger Ihr Unternehmen von Ihrer persönlichen Arbeitskraft abhängig ist, desto besser ist es für den Verkaufsprozess und den Wert Ihres Unternehmens. Wenn Ihr Unternehmen noch nicht in dieser Position ist, sollten Sie externe Berater hinzuziehen, um Ihre Prozesse zu optimieren und den Unternehmenswert in den nächsten 1 bis 5 Jahren zu steigern. Diese Beratungen sind oft förderfähig, insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen.

2. Wie sollte ich bei meinem Unternehmensverkauf vorgehen?

Für einen professionellen Unternehmensverkauf sind bestimmte Schritte unerlässlich. Beginnen Sie damit, Ihr Unternehmen von einem Experten bewerten zu lassen, um einen realistischen Unternehmenswert zu ermitteln, der Ihnen in den Verhandlungen hilft. Erstellen Sie dann ein Verkaufsexposé, das Sie potenziellen Käufern zur Verfügung stellen können. Ein gut gestaltetes Exposé bildet oft einen großen Teil eines Businessplans ab und spart somit viel Zeit und Stress im Verkaufsprozess. Auf Grundlage des Exposés sollte ein Teaser erstellt werden, um Ihr Unternehmen anonym auf dem Markt anzubieten. Anonymität ist wichtig, um Unruhe im Markt zu vermeiden und Mitarbeiter nicht zu verunsichern.

Sobald Sie potenzielle Käufer gefunden haben, sollten Sie eine Geheimhaltungsklausel vereinbaren, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zugang zu vertraulichen Informationen haben. Die Käuferseite führt dann eine Due Diligence durch, bei der ein sicherer Datenraum mit Zeitstempeln für Zugriffe empfehlenswert ist. Nach Abschluss der Prüfung beginnen die Verhandlungen über den Kaufpreis und die Übergabe. Planen Sie für diesen gesamten Verkaufsprozess in der Regel 12 bis 18 Monate ein.

3. Welche Fallstricke können während des M&A-Verhandlungsprozesses auftreten?

Die Mergers & Acquisitions (M&A)-Verhandlungen sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmensverkaufs. Es gibt jedoch einige häufige Fallstricke, die vermieden werden sollten, um einen reibungslosen Verhandlungsprozess sicherzustellen. Hier sind fünf kritische Aspekte und wie Sie ihnen begegnen können:

  1. Unklare Verkaufsziele und Preisvorstellungen: Das Fehlen klar definierter Ziele und realistischer Preisvorstellungen seitens des Verkäufers und des Käufers ist ein häufiges Problem. In solchen Fällen ist es ratsam, die Bewertung durch einen Experten vornehmen zu lassen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  2. Mangel an qualifizierten Käufern: Die Auswahl des richtigen Käufers ist entscheidend. Dies kann ein Familienmitglied, ein Mitarbeiter, ein Investor oder sogar ein strategischer Käufer sein. Die Unterstützung eines erfahrenen Beraters mit einem umfangreichen Netzwerk kann bei der Identifizierung potenzieller Käufer helfen.
  3. Unentdeckte Probleme während der Due Diligence: Die Due Diligence ist ein kritischer Schritt, der mögliche Probleme oder Risiken aufdeckt. Transparente Kommunikation ist hier entscheidend, um Vertrauen zwischen den Parteien aufzubauen und Verzögerungen zu vermeiden.
  4. Finanzierungshürden: Die Sicherung der notwendigen Finanzierung ist von entscheidender Bedeutung. Frühzeitige Klärung der Kapitalverfügbarkeit und die Erwägung verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten wie Bankkredite, Investoren oder Beraterverträge können den Verkaufsprozess reibungsloser gestalten.
  5. Mangelnde Vorbereitung und Offenheit: Meinungsverschiedenheiten zwischen Käufer und Verkäufer über Schlüsselbedingungen können den gesamten Prozess gefährden. Eine gründliche Vorbereitung und die Offenheit für verschiedene Optionen sind unerlässlich. Verhandlungstrainings können dabei helfen, flexibel zu bleiben und erfolgreich zu verhandeln.

4. Erfahrungsbericht im Fall Übernahme eines Business Centers

Falko Nowak, ein erfahrener Unternehmensnachfolgeberater, Verhandlungsexperte und Wirtschaftsmediator, teilt seine persönlichen Erfahrungen mit der Übernahme des ecos office centers in Potsdam. Diese wertvollen Erkenntnisse bieten Einblicke in die Realität der Unternehmensnachfolge und die damit verbundenen Herausforderungen. Er erläutert seine größten Herausforderungen wie folgt:

  1. Die Einigung über den Kaufpreis: Eine der zentralen Hürden, die Falko Nowak bei seiner Übernahme erlebte, war die schwierige Einigung über den Kaufpreis. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Verhandlungsgeschick und zwischenmenschlichen Fähigkeiten in solchen Situationen.
  2. Die veraltete IT-Infrastruktur: Eine weitere Herausforderung stellte die veraltete IT-Infrastruktur des Unternehmens dar, da in sie lange Zeit nicht investiert wurde. Diese Erfahrung führte dazu, dass Nowak heute bei größeren Transaktionen die Erstellung eines Gutachtens für die Technologieinvestitionen empfiehlt, da diese für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind.
  3. Die zeitaufwändige Umfirmierung: Die Umfirmierung des Einzelunternehmens in eine GmbH erwies sich als zeitaufwändiger als ursprünglich geplant und angenommen. Nowak erkennt im Nachhinein, dass es sinnvoller gewesen wäre, die Umfirmierung vorab durchzuführen, da dies die Neuverhandlung aller alten Verträge erforderlich machte.

Trotz dieser Stolpersteine betont Falko Nowak, dass Herausforderungen zum Lernprozess gehören und jede Unternehmensübernahme einzigartige Schwierigkeiten mit sich bringt. Sein Ratschlag an andere Unternehmer lautet: Lassen Sie sich nicht entmutigen und suchen Sie Berater, die diese Schritte bereits erfolgreich durchlaufen haben. Der Weg mag anspruchsvoll sein, aber er führt zur Lösung und bietet die Möglichkeit zu wachsen und zu lernen.

5. Welche Experten kann ich in den Prozess der Unternehmensnachfolge einbeziehen?

Bei der Unternehmensnachfolge gibt es zahlreiche Partner und Experten, deren Unterstützung entscheidend sein kann. Dazu gehören die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern (HWK), die wertvolle Brancheninformationen und Kontakte bieten. Banken spielen eine wichtige Rolle bei der Finanzierung, während Steuerberater und Rechtsexperten steuerliche und rechtliche Fallstricke vermeiden können. Externe M&A-Berater sind unabhängige Experten, die den gesamten Transaktionsprozess begleiten und oft über ein umfangreiches Netzwerk verfügen, um potenzielle Käufer zu finden. Die Zusammenarbeit mit diesem Team von Fachleuten minimiert Risiken und maximiert den Erfolg Ihrer Unternehmensveräußerung.

6. Warum einen M&A-Berater für meinen Unternehmensverkauf nutzen?

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmensverkauf ist die Herausforderung, den geeigneten Käufer zu finden. Gute M&A-Berater identifizieren einen passenden Käufer, der Interesse zeigt, die finanziellen Mittel hat und entschlossen ist, den Kauf abzuschließen. Die Wahl des richtigen Käufers ist entscheidend für einen reibungslosen Verkaufsprozess und den bestmöglichen Deal.

7. Zusammenfassung

Im Rahmen von M&A-Prozessen (Mergers & Acquisitions) stehen Unternehmer vor vielfältigen Herausforderungen, die den Erfolg gefährden können. Unklare Verkaufsziele und Preisvorstellungen zwischen Verkäufern und Käufern können zu erheblichen Missverständnissen führen. Die Suche nach dem idealen Käufer gestaltet sich oft als eine komplexe und zeitaufwendige Aufgabe. Die Due Diligence-Phase erweist sich als entscheidend, da unentdeckte Probleme Zweifel säen können. Finanzielle Hindernisse können den gesamten Prozess ins Stocken geraten lassen, und Verhandlungsprobleme zwischen den Parteien können zu einem Abbruch des Deals führen.

Um diese anspruchsvollen Hürden zu meistern, ist die Unterstützung erfahrener Berater von entscheidender Bedeutung. Ein Experte kann dazu beitragen, diese Schwierigkeiten zu überwinden und sicherzustellen, dass der Verkaufsprozess erfolgreich abgeschlossen wird. Ein erster Schritt besteht darin, sich an einen externen M&A-Berater zu wenden und von dessen Expertise zu profitieren, um die Verkaufschancen zu maximieren.

Welche Herausforderungen haben Sie bei Ihrer Unternehmensübernahme erlebt?

Autor: Falko Nowak, MBA – Experte für Verhandlungen & Unternehmensnachfolge

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